Mühsam schlägt sich die Zweite (08.10.2016)

Zum zweiten Spieltag in der Landesliga ging es für uns nach Werder. Zuerst trafen wir aufgrund einer Veränderung in der Spielreihenfolge auf den Werderaner VV 1990. Im ersten Satz zeigte sich die allgemein bekannte Zepernicker Morgenmüdigkeit.

Den Beginn des Satzes haben wir etwas verschlafen und sind leider zu spät aufgewacht. Als wir dann endlich unser Spiel gefunden hatten, war es schon zu spät und so reichte es nur für 21 Punkte. Den Schwung, den wir zum Satzende aufgenommen hatten, wollten wir dann gleich mit in den zweiten Satz nehmen und das gelang uns auch ziemlich gut. Wir gingen 8:1 in Führung. Die Aufschläge saßen, die Annahme und die Pässe standen und der Angriff passte. Alles lief gut zusammen. Doch dann nahm man uns den Wind aus den Segeln. Die Konzentration ließ nach und wir ärgerten uns zu sehr über das Schiedsgericht, das uns das Leben schwermachte. So kippte der Satz nach 15:10-Führung auf einen Ausgang von 19:25. Noch war nichts verloren, sagten wir uns und das konnten wir im dritten Satz auch noch mal zeigen. Wieder gingen wir in Führung und ließen dann etwas nach, aber diesmal wollten wir uns nicht geschlagen geben. In einem spannenden Endkampf konnten wir uns mit 27:25 behaupten. Ein Satz. Das war gleichzeitig toll und nichts, denn ein Satz bringt keine Punkte. Der vierte Satz begann ausgeglichen, doch leider verloren wir den Anschluss und konnten den Rückstand von 15:19 nicht mehr aufholen und verloren mit 21:25. Dass wir gegen Werder mit 3:1-Sätzen verloren haben, wäre nicht so schlimm gewesen. Ärgerlich war nur, dass wir unsere Leistung, die wir noch am Tag zuvor im Training gezeigt hatten und am letzten Spieltag mit einem Punkt gegen den jetzigen Tabellen Zweiten bewiesen hatten, nicht abrufen konnten. Zaghafte, fast ängstliche Angriffsschläge und immer wieder auftretende Annahmefehler, die teilweise mit einer einfachen Absprache gelöst hätten werden können, führten zu dieser Niederlage. Doch was geschehen ist, kann man nicht ändern. Also Kopf hoch. Wir haben ja noch zwei Chancen, Werder zu zeigen, was wir können – und das hoffentlich ohne nervige Trommelfans und blöde Sprüche.

Wir konzentrierten uns daher auf unser nächstes Spiel gegen VSV Havel Oranienburg II. Wir erhielten für dieses Spiel Unterstützung von unserer Mittelblockerin Delia Kössler und unserem treuen Fan Fritzi Keil. Dadurch gestärkt und mit großen Ambitionen gingen wir an unser zweites Spiel heran und sollten belohnt werden. Bei einem Punktestand von 9:7 ging besagte Mittelblockerin zum Aufschlag und wollte dort auch eine Weile verbleiben. Eine unglaubliche Aufschlagserie später stand es dann plötzlich 22:7 - starke Aufschläge und eine stabile Abwehr als Grundlage, gewürzt mit hammergeilen Angriffen von Lea Ribbentrop, die die Erwartungen, die aufgrund ihrer Trikotnummer 4 auf ihr liegen, mit Glanzleistung erfüllt. Aufgrund einer so genialen Leistung brachte unser Trainer gleichzeitig mal die ganze Bank auf das Spielfeld mit einem Dreifachwechsel. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase der zur Hälfte neuen Mannschaft brachten wir den Satz mit 25:13 souverän nach Hause. Im zweiten Satz waren wir uns entweder zu sicher oder hatten keine Lust mehr. Jedenfalls hatte die Mannschaft aus dem zweiten Satz trotz exakt derselben Aufstellung wie im ersten Satz nichts mehr mit dieser gemein. Es war ein sehr mühsames und zähes Spiel. Keine Mannschaft konnte sich eine Führung herausarbeiten. Von 11:11 zu 18:18. Erst in den letzten Zügen des Satzes kam wieder Leben in unser Spiel. Unsere Außenangreifer Lola Picht und Lea Ribbentrop sowie unser Diagonal Charlie Lorenz konnten sich endlich wieder durchsetzen, auch dank guter Pässe unserer Zuspielerin Kristina Wiesenthal und starker Annahme und Abwehr, auch dank unserer Libera Iris Roelofs. Daher gewannen wir auch den zweiten Satz mit 25:22. Der dritte Satz begann entspannt und entwickelte sich zum nervenaufreibenden Horrorstreifen. Eine leichte Führung durchzog den ganzen Satz bis zum Satzball. Wir hatten den ersten Satzball und verschlugen. 24:25 Satzball für Oranienburg – abgewendet. 25:26 – erneuter Satzball für Oranienburg. Jetzt bloß keine zitternden Hände. Ein Punkt für uns und dann die Chance zum Sieg. 27:26 – unser Satzball. Uuuuuuuuund Punkt und Satz und Sieg!!! Unser erstes gewonnenes Spiel in der Landesliga. Die Freude ist groß.

Auch wenn wir mit einer Ausbeute von drei Punkten eigentlich ganz zufrieden sein könnten, unser Ziel beide Mannschaften zu schlagen, haben wir leider nicht erreicht. Da ist definitiv noch Luft nach oben. Trotzdem haben wir zumindest die Nerven behalten und Oranienburg keinen Satz geschenkt. Zusammen mit dem gewonnenen Satz gegen Werder bringt uns das auf der Tabelle einen Platz vor Oranienburg durch einen verlorenen Satz weniger. Somit zählt eben doch jeder Satz.

Dabei waren:
Alina Hirschfelder (L/AA)
Charlie Lorenz (D)
Delia Kössler (MB)
Iris Roelofs (L/AA)
Kristina Wiesenthal (Z)
Lea Ribbentrop (AA)
Lena Gaekel (AA)
Lisa Schieferdecker (D)
Lola Picht (AA/MB)
Stella Kössler (MB)

Markus Strahl