U20
Mit Silber veredelte Goldleistung – Zepernicker U20 zeigt starke Leistung und wird Vizemeister in Brandenburg!!! (10.12.2017)

Ja, auf den ersten Blick liest sich die Überschrift widersprüchlich. Zugegeben, aber wer am letzten Wochenende in Cottbus bei der Landesmeisterschaft der U20 dabei war und die Ausgangslage und Kräfteverhältnisse im brandenburgischen Jugendvolleyball näher kennt, weiß was ich damit meine.

Es war eine überragende Leistung, die unsere Mädels gerade in den Spielen gegen die mit Bundesliga-  und Jugendnationalspielerinnen gespickte Mannschaft der Sportschule vom SC Potsdam zeigten. Aber der Reihe nach.

Angetreten als Landesmeister U20 des Vorjahres war natürlich unser erklärtes Ziel, das Finale und damit wieder die Teilnahme bei  den Nordostdeutschen Meisterschaften zu erreichen. Unsere Mädels wollten es der U16 und der U18 gleich tun, um damit für ein Novum in unserer Vereinsgeschichte zu sorgen. Eine mögliche Titelverteidigung war ein Traum, aber angesichts der Tatsache, dass Potsdam - anders als noch im letzten Jahr – dieses Mal „nichts anbrennen“ lassen wollte und mit ihren Spielerinnen aus der Bundesliga- und Nationalmannschaftsschmiede vom VCO Berlin antraten, ein wohl eher unrealistisches Ziel.

Naja, und da war ja auch noch die Mannschaft der Sportschule von SV Energie Cottbus, die in der U16 und U18 jeweils im Halbfinale das Nachsehen gegen unsere Mädels hatten und nun in der U20 ihre letzte Chance nutzen wollten, um sich mindestens mit einer Jugendmannschaft im Großfeld für die Teilnahme an einer NOM zu qualifizieren.

Für die Endrunde der U20 qualifiziert hatten sich die Mannschaften von SC Potsdam, Energie Cottbus, VC Kyritz, VSB offensiv Eisenhüttenstadt und unsere beiden Vertretungen Zepernick I und Zepernick II.

Die Auslosung brachte die doch „unglückliche“ Konstellation, dass sich unsere beiden Mannschaften gemeinsam mit SC Potsdam in einer Vorrundengruppe wiederfanden.

Zuerst kam es also zum vereinsinternen Duell. Unsere junge ZWEITE wehrte sich tapfer gegen die „alten Hasen“. Letztlich setze sich die ERSTE jedoch erwartungsgemäß 2:0 durch. Nun wartete die Herkulesaufgabe auf unsere ZWEITE. Der SC Potsdam wurde jedoch seiner Favoritenrolle gerecht und siegte ebenfalls 2:0.

Damit ging es zwischen unserer ERSTEN und SC Potsdam um den Gruppensieg und somit um die vermeintlich bessere Ausgangslage im anschließenden Halbfinale. Denn erwartungsgemäß setzte sich Energie Cottbus in der anderen Gruppe gegen Kyritz und Eisenhüttenstadt durch, so dass  im Überkreuz Cottbus auf den Zweiten unserer Gruppe treffen würde.

Potsdam begann hoch konzentriert und setzte sich gleich mit 7:1 ab. Doch zu viel Respekt vor der Stärke des Gegners? Unsere Mädels ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Mit jedem Punkt wuchs das Selbstvertrauen ins eigene Können. Über 3:10, 9:13 und 14:16 schoben sich unserer Mädels immer näher an die Potsdamerinnen. Es entwickelte sich ein hochklassiges Spiel auf Augenhöhe. Mit krachenden Bällen von Janin über die Mitte zeigten sich die Sportschülerinnen beeindruckt. Starke Block- und Feldabwehr auf beiden Seiten und sehenswerte Angriffe machten Freude zuzuschauen. Dann plötzlich Gleichstand bei 20:20 und sogar Führung mit 21:20. Angetrieben von einer wieder einmaligen Zepernicker Fankulisse zeigten unsere Mädels Volleyball auf höchstem Niveau. Keine Spur von einem Klassenunterschied – wie gesagt ein Spiel auf Augenhöhe. Ein Zuspielertrick von Toni zum 22:21 lässt einen staunend zurück. Welch Nervenstärke und Abgeklärtheit bei diesem engen Match in der Crunchtime. Es geht weiter hin und her. Erster Satzball für Potsdam bei 23:24 – abgewehrt. Nächster Satzball  für Potsdam bei 24:25 – wieder krachende Mitte von Janin - wieder abgewehrt. Letztlich bringt erst der vierte Satzball die Entscheidung für Potsdam zum 28:26. Was für ein tolles Spiel!

Durchatmen der zweite Satz ist schnell erzählt. Wir wollen Kräfte sparen und wechseln durch, um unser Ziel Finaleinzug nicht zu gefährden. Potsdam gewinnt deutlich und somit bleibt Platz zwei der Vorrundengruppe.

In den Halbfinals setzt sich Potsdam erwartungsgemäß gegen Eisenhüttenstadt durch und unsere ERSTE trifft auf die Gastgeberinnen von Energie Cottbus.

Und täglich grüßt das Murmeltier! Die Begegnungen gab es schon zuvor bei der U16 und U18; immer mit dem erfolgreichen Ende für uns. Ein gutes Omen? So schien es.

Unsere Mädels legten los wie die Feuerwehr. Mit 5:1 hielt man Cottbus auf Abstand. Über 5:5 und eine anschließende Aufschlagserie von Malin konnten wir uns auf 15:5 absetzten. Schließlich wurde über 20:7 ein ungefährdeter 25:10 Satzsieg eingefahren. Eine deutliches Achtungszeichen und keiner schien Zweifel am Halbfinalsieg zu haben. Erst recht nicht als sich unsere Mädels im zweiten Satz ein Führung von 8:4 rausarbeiten konnten. Auszeit Cottbus. Und ab diesem Zeitpunkt geht fast Nichts mehr. Cottbus spielt sich in einen Rausch. Führungswechsel bei 8:9. Dann setzt sich Cottbus immer weiter ab und wir können Nichts mehr entgegnen. Hatte der tolle erste Satz gegen Potsdam doch zu viel Kraft gekostet? Cottbus lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen. Am Ende 25:16 für Cottbus. Tiebreak. Neu justieren, durchatmen. Wieder ein anderes Spiel. Konzentriert gehen unsere Mädels den Tiebreak an. Seitenwechsel bei 8:4-Führung. Schließlich Sieg mit 15:11 und Jubel, Trubel, Heiterkeit. Alle unsere Jugendmannschaften im Großfeld haben die Qualifikation für die NOM geschafft. Einen deutlicheren Fingerzeig für die erfolgreiche Arbeit der ehrenamtlichen Trainer unserer Abteilung und für den unermüdlichen Trainingsfleiß unserer Mädels kann es nicht geben. Ihr seid spitze!!!

Im Spiel um Platz 5 kann sich unsere ZWEITE selbst belohnen und setzt sich mit 2:0 gegen Kyritz durch.

Das Finale gegen Potsdam wurde dann noch einmal zur Werbung für Jugendvolleyball in Brandenburg. Es entwickelt sich im ersten Satz wieder ein enges hochklassiges Spiel auf Augenhöhe. Bis zum 21:21 konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Letztlich bewies Potsdam in der Crunchtime die bessere Wettkampfhärte und gewann 25:21. Der zweite Satz verlief etwas anders als der erste Satz. Potsdam suchte früh die Entscheidung und bei unseren Mädels schien die Kraft zu schwinden. Über 2:7 und 4:10 liefen unsere Mädels ständig einem Rückstand hinterher. Dann aber eine unglaubliche Leistung des Willens und der Leidenschaft. Punkt für Punkt kämpfen wir uns an Potsdam heran. Gleichstand bei 11:11 und plötzlich Führung bei 14:13. Was für ein Kraftakt. Dann doch der Bruch bei 15:15 und Potsdam kann sich vorentscheidend auf 16:20 absetzen. Schließlich gewinnt Potsdam auch den zweiten Satz mit 25:21 und sichert sich damit verdient den Landesmeistertitel. Herzlichen Glückwunsch an Potsdam! Danke an dieser Stelle auch an den Ausrichter SV Energie Cottbus und Glückwunsch zu Platz 3.

Letztlich aber müssen wir den Hut ziehen vor dieser tollen sportlichen Leistung unserer Mädels. Ein ganz großes DANKE an den gesamten Trainerstab unserer Abteilung für die geleistete Arbeit und schließlich Danke an den besten Fanblock ever;-) – beeindruckend!

Ich will mit einem Zitat von unserer Facebook-Seite schließen, dass es auf den Punkt bringt.

Lena schreibt:
„Riesenrespekt an alle, die alle möglichen Ressourcen (Zeit, Geld, nicht zuletzt Nerven) in diese Jugendlichen investieren. Ihr formt Menschen, nicht nur Volleyballer. Ich ziehe den Hut!“


Euer Manolo