U20
Landesmeisterschaft in Cottbus
(01.12.2019)

Adventssonntage – für normale Familien eine Zeit der Besinnung und der Ruhe. Für Familien mit Volleyball-Kindern ein Termin, an dem man zu nachtschlafender Zeit quer durch Brandenburg fährt, um diverse Landesmeisterschaften auszuspielen.

Gut, wenn man die „Kinder“ der U20 so sieht, könnte man auf die Idee kommen, dass sie das auch ohne elterlichen Beistand schaffen – aber schließlich sind auch diese Landesmeisterschaften an Adventssonntagen eine Form von liebgewonnener Tradition, die man als Eltern ungerne verpassen möchte.

 

Dieses Jahr also Cottbus, die SG Einheit Zepernick reiste mit 2 Mannschaften, 23 Spielerinnen, 2 Trainern und einem verhältnismäßig kleinen (der erste Advent ist wie schon erwähnt ein sehr beliebter Spieltag durch alle Altersstufen hindurch), aber feinen Fan Tross pünktlich an.

Die Auslosung ergab, dass wir mit Zepernick I gegen den SV Energie Cottbus und VC Angermünde spielten, mit Zepernick II gegen VSB offensiv Eisenhüttenstadt und SC Potsdam.

Nun sind ja die ersten Spiele bei unseren Mädels traditionell nicht immer das, was man gemeinhin eine Bank nennt. Oft müssen sie erst noch in den Spieltag reinkommen. Nicht so heute. Beide Mannschaften spielten von Anfang an sehr konzentriert.

Durch konzentrierte Aufschläge und zugegebenermaßen eher wenig Gegenwehr durch Angermünde konnte Zepernick I den ersten Satz mit 25:7 gewinnen. Im zweiten fanden unsere Gegnerinnen ein wenig mehr ins Spiel, mussten aber auch den zweiten Satz an uns abgeben. Ein 25:15 aus unserer Sicht machte das 2:0 perfekt.

 

Unser Team von Zepernick II dachte sich, „Das können wir auch!“. Und so ging es auch in ihrem ersten Spiel gleich konzentriert gegen die Mädels aus Eisenhüttenstadt. Im ersten Satz entwickelte sich wieder einmal, das vielfach beschriebene Spiel auf Augenhöhe. Die Verlängerung konnten wir mit 26:24 für uns entscheiden. Ein super Start. Im zweiten Satz konnten wir uns noch etwas steigern und diesen mit 25:21 etwas deutlicher für uns entscheiden.

Somit hatten unsere beiden Teams bereits einen Fuß im so wichtigen Halbfinale.

Nun hieß es für unsere Erste, SV Energie Cottbus zu schlagen, wollten wir die Gruppenrunde als Erster abschließen. So war der Plan – leider war bei uns von Anfang an, der Wurm drin. Durch gut platzierte und harte Aufschläge der Cottbusserinnen lagen unsere Mädels schnell 0:5 hinten – ein Rückstand, den sie im ersten Satz nie wieder ganz aufholen konnten. Die Annahme stand nicht und gegen die sehr angriffsstarken Gegner war kein Kraut, das wir im ersten Satz anbauen konnten, gewachsen. Mit 16:25 ging der Satz weg. Der zweite hingegen war spannender, es war ein ausgeglichenes Spiel, was auch der sehr knappe Ausgang von 25:27 zeigt – bei dem guten Niveau, das beide Mannschaften gezeigt haben, hätte es auch sehr gut zum Tie-Break kommen können. Aber es hat nicht sein sollen und somit wurden wir Gruppenzweiter.

 

Auf der anderen Hallenseite kämpfte unsere Zweite gegen die Sportschülerinnen aus Potsdam. Ein vom Papier her ungleicher Kampf, der durch den Einsatz und Willen unseres Teams dennoch versucht wurde offen zu gestalten. Im ersten Satz konnte das zum Anfang noch gelingen, dann riss jedoch der feine Spielfaden und die wuchtigen Angriffe aus der Landeshauptstadt zeigen Wirkung. So ging der erste Satz mit 10:25 weg. Im zweiten wollten wir an die guten Leistungen aus dem ersten Spiel anknüpfen, was allerdings nicht von Erfolg gekrönt wurde. Knapper, jedoch zum Ende deutlich, gaben wir den zweiten Satz mit 14:25 an die Favoriten aus Potsdam, die aufgrund der Wildcard-Regelung keine Qualifikation spielen mussten.

Somit musste unsere Erste versuchen, gegen den SC Potsdam zu gewinnen, um uns einen Platz in der NOM zu sichern, da Potsdam das dritte Gruppenspiel sicher gegen Eisenhüttenstadt gewinnen konnte. Auch in der zweiten Gruppe setzten sich die Favoritinnen aus Cottbus mit 2:0 gegen Angermünde durch und legten die Grundlage für zwei Halbfinals, Sportschule gegen Landesstützpunkt.

 

Die gute Nachricht aus dem Halbfinalspiel gegen Potsdam ist, dass unsere Erste mit den Sportschülerinnen aus Potsdam auf Augenhöhe mithalten konnte. Sie haben auf ihre Angriffe immer wieder Antworten gefunden, ihren Block ausgetrickst und mit Spielfreude und Einsatz alles darangesetzt, es ins Finale zu schaffen. Es war ein spannendes und mitreißendes Spiel, wie so oft, wenn Potsdam und Zepernick auf einander treffen.

Die schlechte Nachricht ist: Es hat leider nicht gereicht. Wie ebenfalls so oft, wenn die beiden gegeneinander spielen. Wir gaben die Sätze mit 23:25 und 21:25 ab.

Die zweite schlechte Nachricht des Tages, auch unsere Zweite mühte sich nach allen Kräften gegen das Heim-Team. Nur der Erfolg blieb aus. So konnte lediglich ein 11:25, 14:25 erreicht werden.

Was folgte, war… nennen wir es ein Trainingsspiel der beiden Zepernicker Mannschaften um Platz drei, das die Erste mit 25:23 und 25:6 für sich entschied und sich somit die Bronzemedaille sicherte.  Um fair zu sein: die Spannung aus den letzten drei Sätzen der Ersten ließ sich schwer toppen und die Luft war einfach raus. Nicht unbedingt schön anzusehen, aber auch das ist eben Volleyball.

 

Das Finale entschied Energie Cottbus in einem sehr kampfbetonten und spannenden Spiel mit 25:17 und 25:21 für sich und ist damit verdient Landesmeister 2019. Herzlichen Glückwunsch hierzu!

Was bleibt, ist das aufgefrischte Wissen darum, dass wir uns auch in der höchsten Jugendspielklasse hinter den Sportschulen nicht verstecken müssen und gut mithalten können. Also, auf zu neuen Ufern, wenn es auch am nächsten Adventssonntag wieder heißt: Landesmeisterschaft der Volleyballer Brandenburgs! Dann geht es nach Potsdam zur U18! Wir freuen uns drauf!

Sabine Stevenson, Stephan Möllers