Dritte Liga Nord

Einen Punkt geholt oder einen Punkt verschenkt? (17.10.2020)

Vergangenen Sonntag trafen die Drittliga-Frauen der SG Einheit Zepernick auswärts auf den VSV Havel Oranienburg. In einem spannenden Spiel vor begeisterter Fankulisse mussten sich die Zepernickerinnen knapp mit 2:3 (22:25, 25:22, 25:23, 16:25, 13:15) geschlagen geben. Mit einem gewonnenen Punkt bleiben sie dennoch auf Kurs für den Klassenerhalt.


Nachdem zuvor in Kiel die ersten drei Punkte geholt wurden, war der Sieg gegen Oranienburg nur noch zum Greifen nah. Das Team der SG Einheit Zepernick war vorgewarnt. Der VSV Havel ist nicht nur für seinen großen Fanblock bekannt, sondern setzt auch mit erfolgreichen Ligaplatzierungen und ehemaligen Bundeligaspielerinnen ein Achtungszeichen. Zu Beginn des dritten Saisonspiels lagen die Zepernicker Frauen zunächst über weite Strecken zurück. Erst beim Stand von 11:21 kämpfte man sich ins Spiel und gewann an Stabilität mit Kapitänin Shakti Mara Trewin am Aufschlag. Trotz Aufholjagd konnte der gegnerische Vorsprung jedoch nicht mehr eingeholt werden.

In die folgenden zwei Sätze starteten die Zepernickerinnen konzentrierter. Dank stabiler Annahme und Abwehr durch Libera Henriette Neef sowie Außenangreiferin Nina Raeder war man immer wieder über die Mitte um Janin Nachtigall erfolgreich. Druckvolle Aufschläge zwangen Oranienburg zu Eigenfehlern, während Zepernick den Angriff durch variables und schnelles Spiel von Zuspielerin Maya Reuter erfolgreich abschloss. So wurde die 2-Punkte-Führung im zweiten Satz bis zum Sieg fast durchgehend aufrechterhalten. Im dritten Satz konnten sich Renee Nachtigall und Kapitänin Trewin jeweils über außen besser gegen einen bis dato starken Oranienburger Block durchsetzen. Auch die eigene erfolgreiche Blockarbeit trug zum spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen bei. Ab der Satzmitte verhalf Mittelangreiferin Chantal Vogel mit ihrer Aufschlagserie zum Ausbau der Führung auf 20:15, die bis zum Satzende durchgebracht wurde. Nicht zuletzt trugen die etwa 40 angereisten Zepernicker Fans, die knapp die Hälfte der Tribüne füllten, zum Siegeswillen im Team bei.

Nur noch einen Satz vom Spielsieg entfernt ließ der Angriffsdruck auf Zepernicker Seite nach. Trainer Steffen Trobisch reagierte mit mehreren Wechseln, die zweitweise Wirkung zeigten und zum Ausgleich von 2:9 auf 12:12 beitrugen. Danach gewannen die Frauen vom VSH Havel mit starken Aufschlägen erneut die Oberhand und holten einen vergleichsweise deutlichen Satzsieg ein. Im anschließenden Tiebreak bewiesen beide Mannschaften nochmals ihr Können und beeindruckten abwechselnd im Angriff, wobei Nina Raeder für Zepernick mehrere direkte Punkte holte. Letztendlich unterlagen die Frauen der SG Einheit Zepernick in einem bis zum Schluss hart umkämpften Spiel den durchsetzungsstarken Oranienburgerinnen.

Nach dem Spiel war die Stimmung unter den Fans und der Mannschaft gemischt. Die einen zeigten sich begeistert vom starken Gegenhalten, die anderen trauerten dem liegengelassenen Punkt im letzten Satz nach. Auch Trainer Trobisch haderte zuerst mit dem Ergebnis – der Matchplan für das schnelle Angriffsspiel war nicht ganz aufgegangen. Die überraschend starke Unterstützung der Fans tröstete aber schnell über die Niederlage hinweg und richtete den Fokus auf den spannenden Kampf, den beide Teams boten. Dass noch Luft nach oben ist, können die Zepernickerinnen am 12. Dezember im Rückspiel gegen Oranienburg beweisen. Diesen Samstag steht erstmal das nächste Heimspiel gegen den USC Magdeburg ab 18 Uhr in der Sporthalle der Grundschule Zepernick an.

Zepernicker Kapitänin Shakti Mara Trewin wurde als wertvollste Spielerin für ihr Allroundtalent im Spiel ausgezeichnet. Auf Oranienburger Seite gewann Joanna Muszynska den MVP-Titel.


Für Zepernick spielten:
Shakti Mara Trewin (K), Henriette Neef, Maya Reuter, Chantal Vogel, Nina Raeder, Laura Petereit, Arlett Krüger, Antonia Liebsch, Janin Nachtigall, Renee Nachtigall

Antonia Liebsch